29.07.2020 - 00:00

Hilfe, mein Hund zieht an der Leine

Warum zieht der Hund an der Leine?

Eine These, die häufig aufgestellt wird, lautet: “Der Hund versucht sich im Rudel über den Menschen zu stellen und Dominanz auszustrahlen“. Diese Behauptung ist jedoch nicht immer die Ursache für das Ziehen an der Leine. Oftmals geht es unserem Vierbeiner darum, ein Ziel zu erreichen, welches außerhalb der eigentlichen Route liegt. Er riecht etwas am Straßenrand, was ihn interessiert oder erspäht ein Objekt, welches er erkunden möchte. Für den Hund ist es das tägliche Zeitung lesen. Er möchte immer wieder neue Sachen entdecken und erfahren. Zudem ist die Geschwindigkeit von einem großen Hund in der Regel schneller als unsere Schrittgeschwindigkeit. Aus diesem Grund kommt es natürlich schnell zum Ziehen an der Leine.  Mit der richtigen Erziehung und Leine ist eine entspannte „Gassirunde“ jedoch problemlos möglich.

Welchen Fehler machen wir?

Wenn wir das Ziehen über einen längeren Zeitraum zulassen, denkt unser Vierbeiner, dass dieses Verhalten normal ist und er auf diese Weise seinen Willen bekommt. Das Ziehen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten nimmt er in Kauf. 

Wie trainiere ich meinem Hund das Ziehen ab?

  • Ein positives Verhalten zur Leine entwickeln: Spielt mit eurem Hund oder belohnt ihn, wenn er angeleint ist. Auf diese Weise assoziiert er die Leine mit einem positiven Ereignis und weiß, dass er bei richtigem Verhalten belohnt wird. Zudem ist die Leine nicht mehr sein „Feind“.
  • Wenn euer Liebling an der Leine zieht, bleibt stehen und ignoriert ihn. Hunde wollen immer unsere Aufmerksamkeit, also werden sie ankommen. Entdeckt er einen interessanten Ort oder Gegenstand, solltet ihr eurer Route treu bleiben und den Hund ignorieren. Überlasst ihm nicht das Kommando. Auf diese Weise lernt der Hund, welche Route er einhalten muss und wer der Rudelführer ist.
  • Eine weitere Möglichkeit ist ein sofortiger Richtungswechsel, wenn euer Hund zieht. Dieser Vorgang kann ebenfalls helfen, die Route einzuhalten.

Wichtig bei allen Übungen ist die Wiederholung. Ihr müsst die Schritte immer und immer wieder machen. Eine Belohnung in Form von Streicheln oder Leckerlies könnt ihr natürlich sehr gerne mit einbauen.
Natürlich sollten wir unseren Hund auch hin und wieder schnuppern lassen. Hunde sind neugierig und sollten auch ab und an auf Entdeckungstour gehen dürfen.

Diese Erziehungsmethoden solltet ihr vermeiden:

  • Einen Elektroschocker verwenden
  • Halsbänder, die einen unangenehmen Ton von sich geben
  • Stachel und Würgehalsbänder

All diese Instrumente verstören den Hund und sind Gift für seine körperliche und geistige Entwicklung und Gesundheit.

Raus in die Freiheit

Jetzt heißt es die Tipps und Tricks richtig anzuwenden und ab in die Freiheit. Einem entspannten und ausgiebigen Spaziergang steht nichts mehr im Weg.