15.11.2017 - 00:00
Das Warten auf das Christkind oder den Weihnachtsmann kann sich ziehen. Jedes Land hat seine eigenen Bräuche für die Vorweihnachtszeit.
Wenn im Dezember die oft nasskalten Tage immer kürzer werden und das Leben sich weitgehend im Haus abspielt, gibt es unter Kindern meist nur ein Thema: die Geschenke zu Weihnachten. Anders als bei Geburtstagen werden alle gleichzeitig beschenkt und entsprechend gern und intensiv wird spekuliert, was wohl unter dem Christbaum liegen wird.
Schon innerhalb Deutschlands gibt es eine Zweiteilung, was den Überbringer der Geschenke angeht. Wohnst du im traditionell katholischen Süden, warten die Kinder wahrscheinlich auf das Christkind. Kommst du aus dem protestantisch geprägten Norden, werden die Geschenke meist vom Weihnachtsmann gebracht. Dieser erinnert optisch an den Nikolaus, der bereits am 6. Dezember mit Süßigkeiten vorbeischaut. Dieser schöne Brauch, der die Wartezeit auf das Christkind bereichert, ist nicht nur in Deutschland bekannt. In Luxemburg füllen Kleeschen und Housekern in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember die Stiefel.
Im Osten Frankreichs kommt wie bei uns St. Nikolaus zu den Kindern. Sein Helfer heißt allerdings nicht Knecht Ruprecht, sondern Père Fouettard. In den Niederlanden wird der Begleiter von Sinterklaas als Zwarter Piet bezeichnet. Und in Schweden bildet das Luciafest am 13. Dezember den Höhepunkt der Vorweihnachtszeit.
Kleinere Geschenke und Naschwerk versüßen also auch international die Wartezeit aufs Christkind. Darüber hinaus gibt es weitere Traditionen, die das Warten verkürzen, wie etwa den in den deutschsprachigen Ländern beliebten Adventskalender oder den auch in Dänemark bekannten Adventskranz. Sie erleichtern durch Rituale wie das tägliche Öffnen der Türchen und das Anzünden der Kerzen an den Adventswochenenden den Kindern die Einschätzung, wie lange es noch dauert, bis das Christkind endlich kommt.
Natürlich kannst du den lieben Kleinen auch täglich etwas vorlesen, beispielsweise aus der Weihnachtsgeschichte, um die Wartezeit zu überbrücken. Mit dem Backen von Adventsgebäck die Wartezeit kurzweilig zu gestalten ist ebenfalls eine gute Möglichkeit. Beliebt bei Groß und Klein sind außerdem die Weihnachtsmärkte und das gesellige Beisammensein bei heißen Getränken und Gebäck.
Wann die Weihnachtsgeschenke überreicht werden, ist von Land zu Land unterschiedlich. Deutschland ist mit Heiligabend, dem Abend des 24. Dezember, mit am frühesten dran. In orthodox geprägten Ländern richtet sich das Kirchenjahr noch immer nach dem alten Gregorianischen Kalender. Entsprechend später finden alle Weihnachtsbräuche statt. In Spanien werden die Geschenke sogar erst am "Dia de los Reyes", dem Dreikönigstag, überreicht. Heiligabend wird im Kreise der Familie mit einem guten Essen verbracht. In Russland wird Väterchen Frost in der Neujahrsnacht aktiv.
Die Kinder in den USA erhalten ihre Geschenke am Morgen des 25. Dezember, nachdem sie Santa Claus in der vorhergehenden Nacht durch den Kamin gebracht hat. Die Vorweihnachtszeit beginnt dort besonders früh mit dem traditionellen Truthahn-Essen an Thanksgiving Ende November. In Großbritannien verhält es sich mit den Geschenken im Familienkreis ähnlich. Auch diese finden sich am Morgen des 25. Dezember unter dem Weihnachtsbaum wieder. Am darauffolgenden 26. Dezember, dem sogenannten Boxing Day, werden dann Freunde und Bekannte bzw. Mitarbeiter durch ihre Vorgesetzten beschenkt.